Die Flexibilisierung von Kälte- und Wärmeversorgungssystemen birgt großes Potenzial für die Reduktion von Strombezugskosten und CO₂-Emissionen, welches in der Praxis bisher jedoch kaum ausgeschöpft wird. Anknüpfend an das Vorgänger-Projekt FlexKälte am IAI soll in dem am 1.1.2024 gestarteten Projekt „FlexBlue“ (Verbundvorhaben: FlexBlue – Flexible Kälteversorgungssysteme vor dem Hintergrund zunehmender Dekarbonisierung; Teilvorhaben: Entwicklung, Bau und Analyse eines aktiven Kältespeichers) die technische sowie ökonomische Realisierbarkeit der Flexibilisierung durch Speicher im Kälte- und Wärmesektor untersucht werden. Dazu wird am IAI in einem der FlexBlue-Teilprojekte ein realer Demonstrator aufgebaut. Weitere Teilprojekte verfolgen das Ziel, bestehende Hemmnisse und Hürden zu adressieren und eine breite Umsetzung zu fördern. Unter der Konsortialleitung von Fraunhofer UMSICHT sollen hierzu relevante Akteure der Kälte-Flexibilisierungs-Prozesskette aus Wirtschaft und Forschung zusammengeführt werden, um gemeinsam anwendungsnahe Ansätze für die Energiewende zu entwickeln.

Als wissenschaftlicher Konsortialpartner des Projekts beschäftigt sich das IAI mit der Konzeption, Inbetriebnahme und Evaluation zweier Demonstratoren, die die Funktionalität, Effizienz und Wirtschaftlichkeit des Vorhabens untersuchen sollen. Der erste Demonstrator, der auf dem Institutsgelände des IAI errichtet wird, kombiniert Photovoltaik, Batteriespeicher und Kompressionskältemaschine (KKM) mit einem aktiv steuerbaren Kältepufferspeicher mit Phasenwechselmaterialien, welche die thermische Speicherkapazität deutlich erhöhen. Ein zweiter Demonstrator entsteht auf dem Gelände der RÜTGERS GmbH & Co. KG, die als Projektpartner ihre Expertise als Anlagendesigner einbringt. In diesem Demonstrator wird ein aktiver Mehrschicht-Latentwärmespeicher mit Booster-Wärmepumpe in Kombination mit einem Blockheizkraftwerk, einer Adsorptionskältemaschine und einem Kältepufferspeicher betrieben.

Das Projekt „FlexBlue – Flexible Kälteversorgungssysteme vor dem Hintergrund zunehmender Dekarbonisierung“ wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) gefördert.

Für ausführliche Informationen siehe
Flexibilisierungspotenzial im Kältesektor - Fraunhofer UMSICHT