Frequenzdaten für stabile Stromversorgung – Publikation in Nature Communications
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- Datum: 17.12.2020
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Im Zeitalter erneuerbarer Energien wird die Netzfrequenz ein immer wichtigerer Indikator für die Stabilität der Stromversorgung. Ein interdisziplinärer Forschungsverbund analysiert unter Federführung der Helmholtz-Gemeinschaft Frequenzfluktuationen in zwölf synchronen Netzgebieten auf drei Kontinenten.
Ein Forschungsteam des Instituts für Automation und angewandte Informatik (IAI) am KIT stellte für diese großangelegte Messkampagne von insgesamt rund 430 Tagen mehrere neuartige Aufnahmegeräte zur Verfügung. Der am IAI entwickelte Electrical Data Recorder (EDR) verwendet einen GPS-Empfänger zur Zeitsynchronisation und ermöglicht die Aufzeichnung von Roh- und Frequenzdaten mit sehr hoher Auflösung. Das Gerät ist tragbar und in der Lage, die Rohdaten über einen sicheren VPN-Tunnel direkt in die Datenbank „Large Scale Data Facility“ am Steinbuch Centre for Computing des KIT zu übertragen, wo sie für Forschungszwecke weiterverarbeitet werden.
Über erste Ergebnisse berichtet das Team nun in der Fachzeitschrift Nature Communications (DOI: 10.1038/s41467-020-19732-7).
Distanzierung vom Namensgeber Karl Steinbuch – „Scientific Computing Center“ als neue Bezeichnung
Das KIT hat sich im November 2023 unabhängig von den fachlichen Leistungen von Karl Steinbuch distanziert. In diesem Zuge hat das KIT die Umbenennung seines Informationstechnologie-Zentrums in Scientific Computing Center (bisher Steinbuch Centre for Computing) beschlossen. Hintergrund der Umbenennung waren neue Erkenntnisse des Historikers A. Guhl, die u. a. zeigen, dass sich Karl Steinbuch bereits als junger Mensch während der NS-Zeit mit nicht zu billigenden Kriegshandlungen identifizierte. Nach seiner wissenschaftlich kreativen Phase wandte Karl Steinbuch sich zunehmend rechtsextremen Positionen zu (für weitere Informationen siehe Pressemitteilung).